Der Alte König – Kurzgeschichte & Überarbeitung

Die Phileasson-Saga Der Alte KönigEr war verzweifelt – cran’tara!

Das Tal musste verhext sein! Er wollte sich gerade an einem Hügel des Tals vorbei an die Rehe heranschleichen, als er die fremdartigen Stimmen um sich herum hörte – überall Stimmen! Und dann passierten noch seltsamere Dinge:

Zuerst preschte eine Gruppe seltsam gekleideter, spitzohriger Reiter mit Bögen und Speeren aus einem Waldstück in der Nähe, ohne ihn zu beachten. Dann, als er sich wieder den Rehen zuwendete, stand er plötzlich inmitten einer Landschaft von schillernden, teils mannshohen Pflanzen, die er noch nie zuvor im Leben gesehen hatte. Seltsamerweise blieben die Rehe von den durchscheinenden Pflanzen und der mittlerweile verschwundenen Reiterschar unbeeindruckt. Sie grasten immer noch friedlich auf der Wiese. Ein Dûnthyr?

Nein, anstatt eines Dûnthyr, wie er zuerst vermutete, wusste er nun, nachdem er den Hügel erklommen hatte, welche Prüfung sein Odûn ihm auferlegt hatte: Mitten auf dem Hügel entdeckte er einen schwarzen, seltsam verzierten Felsblock, auf dessen Oberfläche frisches Blut klebte – Mochûl! Er zog seine Axt und machte sich bereit gegen die Wesen zu kämpfen, die anscheinend dieses Tal beherrschten und nun auch seine Sinne zu verwirren suchten.
Bis aufs Äußerste gespannt wartete er, da…

… hörte er plötzlich das Pfeifen eines Pfeils, eines zweiten und eines dritten … sein Körper wurde von den Einschlägen der Pfeile erschüttert …ohne Mòr – er verfluchte sie … der Schmerz war überwältigend … seine Hand, mit der nach den Pfeilen in seiner Brust getastet hatte, war blutverschmiert … sein Blick erhob sich von seiner Brust in Richtung Waldrand, aus der die Pfeile kamen … schemenhaft sah er dunkle Gestalten mit erhobenen Klingen vom Waldrand auf ihn zu huschen … diese Schmerzen. … er spürte, wie er schwächer wurde … er wollte kämpfen, sich beweisen, doch er wusste, dass sie ihn durch diesen hinterhältigen Angriff bereits besiegt hatten … der Schmerz betäubte seine Sinne … er griff nach seiner Flasche mit dem Meerwasser, doch es schien ewig zu dauern, bis er sie am Gürtel ertastete … Ifrunn hilf … nur noch entfernt spürte er die Flasche in seiner Hand … er musste den Verschluss öffnen, musste seine Seele retten … er schaute noch ein letztes Mal hoch – er hatte an den Federn der Pfeile bereits erkannt, dass es nicht die Molûcha waren, mit denen er seinen letzten Kampf austragen würde. Zu spät!

Auch wenn er sie nur noch verschwommen wahrnahm, erkannte er seine Achul … schwarz-braune, pelzige Pranken zogen ihn auf den Felsblock … er spürte keinen Schmerz mehr … eine schartige Klinge an seiner Kehle … die Flasche! Sie glitt ihm langsam aus seiner Hand … und dann umfing ihn unendlich tiefe Schwärze.


Das Tal der Träume

Das „wundersame“ Tal aus „Der Alte König“ ist sicherlich noch dem ein oder anderen als Das Tal der Träume bekannt – auch wenn es einer der kürzeren Abschnitte der Kampagne ist. Nichtsdestotrotz ist auch dieser Abenteuerteil grundlegend überarbeitet und an die aktuellen DSA-Publikationen (allen voran Unter dem Westwind und Reich des roten Mondes) angepasst worden.

Neben einer deutlich ausgebauten Hilfe, um die in der alten Version sehr knapp gehaltene Rückkehr der Helden von den Inseln im Nebel in Thorwal nun gebührend zu gestalten, findet der Spielleiter auch entsprechende Tipps zur Ausgestaltung der Reise zum Tal der Träume. So geht es an der in das Jahr 15 nach Hal zurückversetzten Stadt Enqui vorbei den Svellt entlang – nicht zuletzt auch mit kurzen Meistertipps zum See Brack und der dort liegenden Hausbootsiedlung Perkauki – und über den Upval (Der Fehler der alten Saga ist somit behoben!) zu dem Tal, in dem der alte König Fenvarien seit Jahrtausenden gefangen gehalten wird.

Kerker des Hochkönigs

Der Höhepunkt dieser vorletzten Queste der Phileasson-Saga – die Erkundung des Tals und die Suche nach dem frisch aus seinem Kerker entflohenen König – wurde ebenfalls mit weiteren Hinweisen für den Spielleiter angereichert, um die Geschichte um den Elfenkönig in die aventurische Geschichte und das Gesamtkonzept der Kampagne besser zu integrieren und schließlich die Helden zu einem imposanten Finale in Alte Freunde, alte Feinde zu führen…

Kurzgeschichte von David Heise

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