Zeit jenseits von Tastatur, Netz und Nachrichtenticker; anderthalb Wochen ohne Zeitung, Radio und Facebook und trotzdem hat man das Gefühl nichts verpasst zu haben. Statt der zahlreichen, multimedial ausgeschlachteten, kommentierten und retweeteten, geliketen und geplusten Mimi-Skandälchen, die den eigenen Alltag trotz ihrer immensen Reichweite doch nicht beeinflussen und nur in seltensten Fällen Eingang in die ausgestöpselte, zwischenmenschliche Kommunikation finden, war die geistige Zwangs-Monokulur ein Paradies. Und doch …
… obwohl die gedruckten Wälzer von George R. R. Martin, Walter Moers und Philip Roth mir im verregneten Italien neben dem Unecsowelterbe-Wundlaufen so eine gute Zeit beschert haben – es mir ermöglichten die verkrampften Hirnwindungen wieder einmal zu dehnen und zu lockern und den ganzen Alltagsstress hinaus zu spülen – bin ich mir sicher, dass mir dies ohne Offline-Diktat und Ortswechsel kaum gelungen wäre.
Höchste Zeit also, die nächste RealitätsMedienflucht vorzubereiten!