»Mit einem satten Orange am östlichen Horizont kündigte sich ein weiterer, brütend heißer Tag in der Khôm an, als wir von einem leisen, sirenenhaften Gesang geweckt wurden. Wir erhoben uns von unserem Lager und sahen Shaya mit geschlossenen Augen im Schneidersitz ein paar Schritt entfernt sitzen und leise singen. Plötzlich, kaum wahrnehmbar, hörten wir das leise Donnern entfernter Brandung.
Eine Brandung? Hier, mitten in der Khôm?Das Donnern wurde schnell lauter und eindringlicher. Als wir uns verwundert umblickten, sahen wir eine ganze Herde von Shadifs mit fliegenden Mähnen über den Kamm einer Düne preschen. Mit donnernden Hufen wühlten sie den Sand der Wüste auf und hinterlassen eine breite und dunkle Spur. So schnell die Pferde aufgetaucht waren, so schnell verschwanden sie auch wieder hinter der nächsten Düne. Doch die Pferde hatten mehr als nur eine breite Schneise im Wüstensand zurückgelassen.
Als wir noch einmal genauer die Spuren der Pferde verfolgten, erkannten wir einzelne Buchstaben, Silben und Wörter im Sand …«
— Ohm Follker auf einem Skaldentreffen in Olport, 1024 BF
Nachdem die Helden die glutheiße Wüste hinter sich lassen, werden sie und Phileasson Foggwulf mit den Gefahren der Grünen Hölle Meridianas konfrontiert. Wilde Tiere und Waldmenschen, ein machthungriger Echsen-Priester und selbst die Auswirkungen des beginnenden Khômkrieges stellen die Helden vor einige Herausforderungen, um das Überleben von Ben Arams neu gegründeter Siedlung zu sichern.
Auf den ersten Blick wurde an diesem ‘Zwischenabenteuer‘ nicht viel verändert: Der Weg durch Wüste, Sumpf und Regenwald ist geblieben, auch die Gefahren, die unterwegs lauern, wurden lediglich den aktuellen Regeln angepasst.
Mit der Ankunft im verheißenen Tal beginnen jedoch nicht nur die Schwierigkeiten für die Helden, sondern auch die deutlich zu spürenden Änderungen am Abenteuer. Mussten die Helden aus alten DSA-Tagen lediglich die Chirakas fürchten, bekommen sie es nun gleich mit 5 verschiedenen Stämmen zu tun – und einem Brauch, bei dem es um Leben und Tod geht.
Auch der nicht mehr zeitgemäß erscheinende aventurische Clint Eastwood (Ramon von Ost-Walden) fiel den Änderungen zum Opfer und wurde umbenannt und neu eingekleidet. Zudem werden nun Alternativen zum dämonischen Quitslinga aufgezeigt – für all die Gruppen, die sich nicht auf ein Geschäft mit einem Dämon einlassen wollen.
Alles in allem wird dem Meister mit der überarbeiteten Version von „Der Prophet zieht weiter“ ein stabiles Gerüst an die Hand gegeben, das er je nach Bedarf mit einer Fülle von optionalen Vorschlägen ausschmücken und erweitern kann.
Markus Pfitzner
[…] Prophezeiung beginnt das nunmehr neunte Abenteuer der Helden um Kapitän Phileasson. Nachdem die ersten Schwierigkeiten der Gründung Brokscals überwunden zu sein scheinen, finden die Helden nach einer mehrtägigen Expedition ins Regengebirge […]